Für die Mitwirkenden ist jedes Orchesterprojekt ein Highlight. Dazu zählen die gemeinsamen Proben und vor allem die öffentlichen Konzerte, in denen das Geprobte zum Vortrag kommt. Erkunden Sie alle Orchesterprojekte der jüngeren Vergangenheit, die erarbeiteten Werke, die Solisten und die Konzerte, die wir gespielt haben.
Zu jedem Orchesterprojekt haben wir ausserdem die schönsten Bilder zusammengestellt.
2019 standen drei bekannte Werke der klassischen und romantischen Orchesterliteratur auf dem Programm. Als erstes die wirkungsvolle Ouvertüre "Ruy Blas" von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Sie war eine Auftragskomposition zum gleichnamigen Schauspiel von Victor Hugo. Dennoch finden sich in Mendelssohns Musik keinerlei inhaltliche Bezüge zu Hugos Text, da Mendelssohn diesen "abscheulich" fand. Dennoch ließ er sich zur Komposition der Ouvertüre überreden. In nicht einmal 3Tagen hatte er das wirkungsvolles Werk komponiert.
Beim Trompetenkonzert Es-Dur von Joseph Haydn trat Hagen Rauscher, unser erster Trompeter, als Solist auf. Mit diesem Trompetenkonzert feiert Haydn die damals von Anton Weidinger neu entwickelte Klappen-Trompete, indem er sie Triller und Chromatik, Eleganz und Gesanglichkeit spielen lässt – eine sensationelle, auf der bis dato gebräuchlichen Naturtrompete unspielbareTechnikshow, die genussvoll Leittöne und Halbtonschritte zelebriert und doch nie technisch, sondern hochmusikalisch und natürlich klingt. Der erst 19-jährige Hagen Rauscher brillierte als Solist mit hochvirtuoser Technik und mit für sein junges Alter beeindruckender Musikalität.
Hauptwerk des Orchesterprojekts 2019 war die 8. Sinfonie in G-Dur von Antonín Dvořák. Mit seiner 8. Sinfonie beschritt Dvořák neue Wege. Bislang hatte er sich an seinem Vorbild Johannes Brahms orientiert und an dessen klar strukturiertem klassischen Formenkanon. Mit der 8. Sinfonie aber scheint er all dies über Bord werfen zu wollen. Das Schema der klassischen Sonatensatzform wird sehr frei gehandhabt; in den Vordergrund tritt statt dessen das melodische Element mit seinem folkloristisch getönten Material, wobei Dvořák es versteht, die Formen, Farben und das Flair der böhmischen Volksmusik einzufangen, ohne diese konkret zu zitieren. Der volkstümlich-pastorale Charakter der achten Sinfonie ist unüberhörbar. Diese anspruchsvoll zu spielende Sinfonie bot dem groß besetzten Orchester umfangreiche Möglichkeiten seine Spiefreude aber auch seine beachtlichen technischen und musikalischen Qualitäten eindruckvoll unter Beweis zu stellen.
68 Musikerinnen und Musiker nahmen am Orchesterprojekt 2019 teil, davon 2 Junioren (im Alter von 10 und 12 Jahren). Die Leitung hatte Roland Wintzen.
Erstmals gab es 2019 eine öffentliche Generalprobe. Unter dem Motto "mittendrin" hatten die Zuhörer die Gelegenheit auch mal mitten im Orchester Platz zu nehmen und uns von dort beim Proben und Musizieren zuzuhören. Einen Bericht und Fotos von der öffentlichen Generalprobe kann man unter folgendem link abrufen: https://www.nak-tuebingen.de/dbc/1105635/189173/Sonntag-03.-November-2019-In-der-Tuebinger-Kirche-gibt-es-eine-Premiere-vor-der-Premiere.
Konzerte:
9. November 2019, 18:00 Uhr, Neuapostolische Kirche Schwenningen
10. November 2019, 18:00 Uhr, Neuapostolische Kirche Reutlingen-West
Im Jahr 2018 feierte das Orchester sein 30-jähriges Bestehen. Zu diesem Orchesterjubiläum standen zwei ganz besondere Werke auf dem Programm: Als erstes die Sinfonie Nr. 3 c-Moll, die sogenannte Orgelsinfonie, von Camille Saint-Saëns. Saint-Saëns war ein französischer Organist und Komponist der Romantik. Er wurde vor allem durch seine „große zoologische Fantasie", den "Karneval der Tiere", bekannt. Zu seinen berühmtesten Kompositionen zählt aber auch seine Orgelsinfonie. Das Grundmotiv, welches die gesamte Sinfonie durchzieht, ist das "Dies irae"-Motiv - der Anfang des bekannten mittelalterlichen Hymnus über das Jüngste Gericht. Zum Schluss der Sinfonie vereinen sich Orgel und Orchester zu einem wahrhaft majestätischen Finale in strahlendem C-Dur. Saint-Saëns selbst schrieb in einem seiner Briefe über eben diese Sinfonie: „Hier habe ich alles gegeben, was ich geben konnte... so etwas wie dieses Werk werde ich nie wieder schreiben.“ Und es ist in der Tat ein beeindruckendes Werk mit großer spätromantischer Orchesterbesetzung. Den Orgel-Part übernahm gewohnt souverän Jan-Thilo Bayer.
Als Zweites Werk war das 2. Violinkonzert von Nicolò Paganini zu hören. Seinen Beinamen "la campanella" - das Glöckchen - verdankt das Konzert seinem 3. Satz, in dem die Solo-Violine mehrfach von dem hellen Klang eines kleinen Glöckchens unterbrochen wird. Bei diesem für die Solo-Violine hochvirtuosen Werk hat der Schweizer Geiger Alexandre Dubach den Solo-Part übernehmen. Er ist einer von ganz wenigen Geigern weltweit, die jemals alle 6 Violinkonzerte von Paganini auf CD eingespielt haben! Er hat unter anderem bei Nathan Milstein, bei Yehudi Menuhin und bei Salvatore Accardo studiert. Es war für das ganze Orchester ein große Ehre und Freude - und eine einzigartige Erfahrung mit ihm musizieren dürfen.
68 Musikerinnen und Musiker nahmen am Jubiläumsprojekt teil, davon 2 Junioren (beide im Alter von 11 Jahren). Die Leitung hatte Roland Wintzen.
Konzerte:
17. November 2018, 19:30 Uhr, Neuapostolische Kirche Freiburg-Ost
24. November 2018, 19:30 Uhr, Neuapostolische Kirche Stuttgart-Süd
25. November 2018, 19:30 Uhr, Neuapostolische Kirche Reutlingen-West
Im Jahr 2017 kooperierte das Sinfonieorchester wieder mit dem Konzertchor der Neuapostolischen Kirche Tübingen. Auf dem Programm stand das große und selten zu hörende Oratorium „Die letzten Dinge“ von Louis Spohr. Was heute kaum noch einer weiß: Es war nach seiner Uraufführung 1826 lange Zeit das erfolgreichste und am meisten aufgeführte Oratorium seiner Zeit.
Dem Text liegen Teile der neutestamentlichen Offenbarung des Johannes zugrunde. Spohr bringt in eindringlicher Weise Tod, jüngstes Gericht, Auferstehung und Ewigkeit zu musikalischer Geltung. Das Werk besticht durch den imposanten Orchesterpart, zahlreiche beeindruckende Solo-Rezitative, welche durch Alies Mack (Sopran), Carolin Strecker (Alt), Benjamin Koberstein (Tenor) und Jens Paulus (Bass) ausdrucksstark interpretiert wurden sowie eindrucksvollen Chorpartien voller inniger Empfindsamkeit einerseits und aufwühlender Dramatik andererseits. Die Presse war begeistert und titelte von einer „fulminanten Aufführung“
55 Musikerinnen und Musiker nahmen am Orchesterprojekt 2016 teil, davon 2 Junioren. Der Konzertchor umfasste 85 Sängerinnen und Sänger. Die Leitung hatte Roland Wintzen und Michael Hochsprung.
Konzerte:
19. November 2017, 19:00 Uhr, Heilig-Geist-Kirche Balingen
25. November 2017, 19:00 Uhr Franziskanerkirche Überlingen
26. November 2017, 19:00 Uhr, Neuapostolische Kirche Reutlingen
Foto: copyright fotolia, Simon
Auf dem Programm des Orchesterprojekts 2016 standen drei Werke der romantischen Orchesterliteratur: Zuerst die Ouvertüre „Die Zauberharfe“ von Franz Schubert, ein durch und durch heiteres und beschwingtes Werk . Ebenso das selten aufgeführte Concertino für Posaune und Orchester von Ferdinand David, einem Zeitgenossen und Freund Felix Mendelssohn-Bartholdys. Die Posaune wird in der klassischen Orchesterliteratur wenig als Solo-Instruemnt eingesetzt. Wenn dies jedoch wie im Concertino der Fall ist, entfaltet das eine beeindruckende Wirkung. Mit Nicolas Jean aus Straßbourg hatten wir einen ausgezeichneten Solisten für den anspruchsvollen Solo-Part.
Das Hauptwerk des Orchesterprojekts im Jahr 2016 war Robert Schumanns 3. Sinfonie in Es-Dur, die „Rheinische“. Die groß angelegte, 5-sätzigen Sinfonie verbindet die für Schumann so überwältigenden Eindrücke des Rheins und des Kölner Doms mit der Euphorie, die er zu Beginn seiner Düsseldorfer Zeit empfand.
60 Musikerinnen und Musiker nahmen am Orchesterprojekt 2016 teil, davon 4 Junioren. Die Leitung hatte Roland Wintzen.
Konzerte:
26. November 2016, 19:00 Uhr, Neuapostolische Kirche Herrenberg
27. November 2016, 19:00 Uhr, Stadthalle Balingen
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Das Highlight des Orchesterprojekts 2015 war die Sinfonie Nr. 1 für Orgel und Orchester von Alexandre Guilmant. Ein ebenso selten aufgeführtes wie beeindruckendes Werk. Die Orgel bildet ein solistisch-konzertant, stellenweise virtuos agierendes Gegenüber zum ebenfalls groß besetzten Orchester. Jan-Thilo Bayer übernahm den anspruchsvollen Solo-Part. Der Spendenerlös des Konzerts in der Evangelischen Stadtkirche Nagold in Höhe von 3.500 Euro kam der Stadtkirchenorgel zugute, deren Renovierung aus den Jahren 2011/2012 noch nicht vollständig abbezahlt war.
Auf dem Programm stand zudem Brahms 2. Sinfonie in D-Dur. Ein für Brahms vergleichsweise heiteres, durchaus lebensbejahendes Werk, über das er selbst schrieb: „Das ist ja lauter blauer Himmel, Quellenrieseln, Sonnenschein und kühler grüner Schatten!“ Ein Komponist und Freund von Brahms soll vor lauter Glückseligkeit über die Musik noch während einer der ersten Aufführung zu einer ihm fremden Dame gesagt haben: „Vergessen Sie doch nie das Glück, diese Musik zu hören.“
Max Bruchs „Kol Nidrei“ für Violoncello und Orchester war das dritte Werk dieses Projekts, welches jeweils am Beginn der Konzerte erklang. Ein Adagio „nach hebräischen Melodien“. Es zählt heute zu den ausdrucksstärksten romantischen Solowerken überhaupt. Moll und Dur wechseln sich in dem elegisch gehaltenen Stück ab. Gregor Pfisterer, der Solist dieses Werks, begeisterte mit leidenschaftlicher und warmer Tonsprache.
58 Musikerinnen und Musiker nahmen am Orchesterprojekt 2015 teil. Die Leitung hatte Roland Wintzen.
Konzerte:
22. November 2015, 18:00 Uhr, Evangelische Stadtkirche Nagold
28. November 2015, 18:00 Uhr, Neuapostolische Kirche Freiburg-Ost
Foto: copyright fotolia, arturas kerdokas
Nach dreijähriger Pause unser erstes Orchesterprojekt mit neuer Orchesterkonzeption, neuem Namen und unter neuer Leitung! Mit von der Partie war - ebenfalls das erste Mal - der Konzertchor Tübingen. Auf dem Programm standen ausschließlich Werke von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Der Konzertchor begann zunächst a capella mit zwei Motetten („Warum toben die Heiden“ und „Richte mich Gott“). Es folgte die Kantate „Wie der Hirsch schreit“. Dabei musizierten Konzertchor und Sinfonieorchester gemeinsam. Den Solo-Part übernahme Alies Mack. Die junge Sopranistin, die vor einigen Jahres noch in der Kontrabaß-Gruppe unseres Orchesters mitspielte, begeisterte mit ihrer warmen und kräftigen Stimme.
Das zentrale Werk dieses Projekts war jedoch Mendelssohns 5. Sinfonie, die sogenannte Reformations-Sinfonie. Er plante sie zur Feier des im Jahre 1830 anstehenden dreihundersten Jahrestages der Confessio Augustana. Dieses Augsburger Bekenntnis war das auf dem Augsburger Reichstag 1530 dargelegte grundlegende Bekenntnis der lutherischen Reichsstände zu ihrem Glauben. Mendelssohn wählte als Thema des vierten Satzes den Choral „Ein feste Burg ist unser Gott“, dessen Text und Melodie Martin Luther zugeschrieben wird. Dieser Choral ist nicht nur eines der großen Symbole für den Protestantismus, sondern vor allem Luthers unbeirrbares Bekenntnis des eigenen Glaubens.
Besonders beeindruckend war das Konzert im Festsaal der Universität Tübingen. Hierzu kooperierte das Sinfonieorchester mit dem Kulturreferat der Universität Tübingen. Der Festsaal mit seinen knapp 1.000 Sitzplätzen war bis auf den letzten Platz ausverkauft. Ein riesiger Erfolg!
52 Musikerinnen und Musiker nahmen am Orchesterprojekt 2014 teil. Die Leitung hatte Roland Wintzen.
Konzerte:
22. November 2014, 19:00 Uhr, Neuapostolische Kirche Freudenstadt
23. November 2014, 19:00 Uhr, Festsaal der Universität Tübingen